vom 10. Juni bis 17. Juni 2006 Teilnehmer: 23
Eine eindrucksvolle achttägige Flugreise nach Portugal in den Pfingstferien hatte Reisereferent Volkmar Dietrich in Zusammenarbeit mit einem Fürther Reiseunternehmen zusammengestellt. Der Flug mit der Zwischenstation in Palma de Mallorca führte die 23köpfige Reisegruppe der Kreisverbände Roth und Hilpoltstein zunächst für drei Tage nach Lissabon, der Hauptstadt Portugals. Schon gleich nach dem Empfang am Flughafen dirigierte unser Reiseführer Nelson, der uns die ganze Zeit begleitete, den Bus zu einem herrlichen Aussichtspunkt über Lissabon, wo wir schon einen stimmungsvollen Eindruck und Überblick über die Stadt gewinnen konnten mit dem breiten Flussbett des Tejo vor seiner Mündung in den Atlantik und der über der Stadt thronenden Burg Sâo Jorge. Auffallend auch gleich die Sauberkeit der Stadt und die Blütenpracht neben den Alleen zu Beginn des Sommers. Zum Abendessen wurde die Reisegruppe in ein landestypisches Lokal über einer Markthalle ausgeführt, wo man dem reichlich angebotenen roten und weißen Wein zusprechen konnte. Der zweite Tag bot eine ganztägige Stadtbesichtigung der zahlreichen Kulturdenkmäler Lissabons. Zunächst der Aufstieg zur Burg, von wo aus sich ein imposanter Ausblick über das Zentrum, die weit gespannte Brücke 25. April“ über den Tejo und das Neubaugebiet im Norden bot. Der Rückweg durch die verwinkelten Gassen der Alfama, dem ältesten Stadtteil, das vom Erdbeben 1755 verschont geblieben worden war, bot einen Einblick in die Lebensverhältnisse der Bevölkerung, worüber unser Reiseführer auch ausführliche Informationen gab – nicht zu überhören sein köllscher Dialekt, den er von seiner Deutschlehrerin aus Köln einverleibt bekam. Zum obligatorischen Programm gehört die Fahrt zur Mündung des Tejo mit dem Belem-Turm, einer Festung aus dem 16. Jhdt. im typischen manuelinischem Stil errichtet, und dem Denkmal der Entdecker“, beides in Erinnerung an die ehemalige Größe der Seefahrernation. Eindrucksvoll die langgestreckte Fassade des Jeronimus-Klosters mit seinem einmaligen zweistöckigen Kreuzgang. Beim Abendessen im Hotel hatte es der Koch wohl gut gemeint, da er in das Gericht den landestypischen Stockfisch eingearbeitet hatte, doch das war leider nicht nach dem Geschmack der Mehrheit. Der späte Abend bot die Gelegenheit, mit der U-Bahn – eine U-Bahnstation lag gleich bei dem Hotel – auf eigene Faust die Innenstadt zu erkunden. Das U-Bahnsystem ist mit seinen farbigen Kennzeichnungen idiotensicher“ und wohl wegen der Weltausstellung EXPO 1998 sind die Haltestellen sehr großzügig und einladend angelegt.
Der dritte Tag brachte eine Ausflugsfahrt in die weitere Umgebung von Lissabon, so zur Sommerresidenz der ehemaligen Könige in Sintra und zum westlichsten Punkt Kontinentaleuropas, zur Cabo de Roca. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, was die meisten Teilnehmer bewog zum Gelände der EXPO mit der U-Bahn zu fahren und dem Tipp des Reiseführers zu folgen, das Oceanario zu besuchen, das in unvergesslicher Erinnerung bleiben wird.
Der nächste Tag war die Überführung nach Porto, der wichtigsten Stadt im Norden Portugals. Unterwegs waren einige Highlights“ zu besichtigen, wie das gotische Kloster in Batalha, ein Weltkulturerbe der UNESCO, oder die älteste und schönste Bibliothek Europas in der Universitätsstadt Coimbra. Leider spielte das Wetter beim Abstecher in den Wald von Bussaco nicht ganz mit, so dass dann Porto angesteuert werden konnte. Außer bei der Stadtrundfahrt konnte abends noch zu Fuß vom Hotel aus die Innenstadt erkundet werden. Porto, wie Lissabon auf Hügeln erbaut, war nicht weniger sehenswert als die Hauptstadt. Zum obligatorischen Reiseprogramm in Porto gehört auch der Besuch einer Weinkellerei des speziellen und nur im Tal des Douro erzeugten Portweins mit Verköstigung, was natürlich Anreiz zum Kauf einer (oder mehrerer) Flasche(n) geben sollte.
Die zwei nächsten herrlichen Sommertage führten uns entlang der Küste zum Fischereihafen Viana do Castelo, nach Barcelos, bekannt durch den Barcelo-Hahn, der zum Symbol Portugals wurde, und nach Guimaraes, der Wiege der portugiesischen Nation durch die Geburtsstätte des ersten Königs. Schließlich konnte am Sandstrand des Seebads Povoa de Varzim barfüßig am Atlantik entlang gewandert werden. Offenbar wurden die weitläufigen Meereswellen von einigen etwas unterschätzt mit der Folge eines unfreiwilligen Bades und anschließend nassen Klamotten. Dennoch auf den Geschmack gekommen, wurde der Reiseleiter gebeten für den nächsten Tag einen Badeausflug einzuplanen und dieser war variabel genug, dafür Gelegenheit zu geben – für einige Teilnehmer das erste Bad im Atlantik. Einen würdigen Abschluss vor dem Abreisetag bot das üppige und ausgezeichnete Abendessen mit vorzüglichem Wein in einem typischen Lokal in der Altstadt Portos am Flussufer.
Kurt Graf